Auf der Suche nach dem „JETZT“

Ich will weit weg. Wo auch immer das sein mag. Ich mag Köln. Es ist ein befremdliches Gefühl hier weg zu wollen. Ich habe ständig das Gefühl etwas zu verpassen. Ich würde sogar soweit gehen und es Fernweh nennen. Immer bedacht darauf dass ich etwas verpassen könnte; suchend nach dem Gefühl von Freiheit, das ich manchmal ganz vergesse mein Leben intensiver zu leben. Dabei habe ich sicherlich kein schlechtes Leben. Es ist nur, dass ich oft in der Vergangenheit lebe. Oder in der Zukunft. Selten im JETZT.

Vielleicht weil ich zu viel erwarte. Vielleicht weil ich mich überschätze. Vielleicht weil ich andere unterschätze. Jemand hat mir vor langer Zeit gesagt dass ich ein gewisses Talent habe. Es ist verdammt schwer für mich solch ein Kompliment anzunehmen. Mein Leben lang haben die Leute immer gesagt das ich mehr kann als ich zeige. Ich habe Angst davor sie zu enttäuschen und zu realisieren das dem nicht so ist. Nur wann ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich mich beweisen kann?

Und schon wieder lebe ich in der Zukunft und in der Vergangenheit zugleich.

Mein ehemaliger Verleger aus dem Coppenrath Verlag, Wolfgang Hölker, hat in seinem Büro eine riesige Skulptur stehen auf der ein weiser Spruch steht: „time is always now.“ Recht hat er.