Berlin, Berlin, ich fahre nach Berlin

Ich bin gerade dabei für Berlin zu packen. Wie immer natürlich auf den letzten Drücker. Nebenbei bin ich am waschen, damit ich wenigstens noch ein paar stylische Sachen mit nach Berlin mitnehmen kann. Hoffentlich wird das ganze Zeugs bis morgen früh trocken. Ich denke allerdings nicht. So werde ich dann klamme Sachen mit mir rumschleppen die dann furchtbar knittern und irgendwann müffeln. Ich hasse sowas. Immer das gleiche mit mir. Anstatt das ein bis zwei Tage davor alles zu erledigen muss ich natürlich am Vorabend damit anfangen. Ich bin so furchtbar. Meine Mitnahmegelegenheit, ein ehemaliger Arbeitskollege meines Stiefvaters hat mich eben angerufen und mir mitgeteilt dass es doch etwas später wird. Na super. Dann bin ich noch später da. Aber so habe ich wenigstens keine Fahrtkosten. Das ist ja auch schonmal was.

Tag 1

Angekommen! Endlich! Bitte schlag mich wer wenn ich so eine beschissene Aktion noch mal starten sollte! Schön und gut dass ich so viel Geld gespart habe, allerdings werde ich das nächste mal wieder fliegen. Ganz eindeutig! So kann ich wenigstens sicher sein dass ich zu einer bestimmten Uhrzeit starte und dann auch irgendwann angekomme. Wir wollten eigentlich bereits Dienstag Abends losfahren. Gestern habe ich ja dann den Anruf von dem Bekannten meines Stiefvaters bekommen mit dem Hinweis dass das leider erst am Folgetag Mittags vonstatten gehen wird. Na gut, 10 Stunden später, aber besser als gar nicht, dachte ich mir. Nach 3 Stunden einladen (Was ich ihm als Gegenleistung versprochen hatte) und einer elendig langen Warterei sind wir dann also gegen 19 Uhr abgefahren. Da der LKW Troß (4 riesengroße Sixt LKWs) allerdings nur 80 km/ h fahren durfte  hat die Fahrt mal eben 7 einhalb Stunden in Beschlag genommen. Ich war hocherfreut.

Als ich dann gegen 3 Uhr Nachts in Berlin eintraf der nächste Schock: Nachdem mich der Bekannte am Messegelände in der Pampa stehen ließ und ich mit meinem ganzen Gepäck die nächste U- Bahn Haltestelle anpeilte, musste ich feststellen dass die nächsten Bahnen erst gegen halb 5 fuhren. Da mir allerdings bei 0°C und Schneeregen etwas kalt wurde habe ich beschlossen mir ein Taxi zu bestellen. Das dumme daran war nur dass ich nicht genug Geld mit dabei hatte und so erstmal eine Bank suchen musste. Mitten in der Nacht auf einem Messegelände, nicht zu wissen wo man überhaupt ist, eine Bank zu suchen ist echt der Oberhorror. Nach 25 min Sucherei und etlichen Flüchen hab ich dann zum Glück eine Bank gefunden und mir dann ein Taxi geschnappt. Leider war die Fahrt länger als ich dachte und ich habe alleine fürs Taxigeld 25 € bezahlt. Dafür hätte ich schon fast fliegen können. Nächstes mal bin ich schlauer.

Mein Gastgeber und Freund Christopher muss auch gedacht haben ich sei ein Oberhonk als ich halb erfrorern und todmüde um kurz vor 4 an seiner Haustüre schellte. Naja, jetzt liegen erstmal 5 erholsame Tage vor mir. Party on, Garth!

Tag 2

Nach einer kurzen Nacht ging es dann auch direkt weiter in die Innenstadt und einem Besuch bei meiner Tante Ingrid, die am Vortag Geburtstag hatte. Abends hat Chris für mich ganz lecker gekocht. Berlin ist ja schon eine tolle Stadt. Doof nur dass meine Kamera immer noch in Köln liegt. Achja, ganz vergessen zu berichten: SIE IST WIEDER AUFERSTANDEN!

Ich habe meine heiss geliebte Kamera auf einer Einweihungsparty in Köln liegen lassen. Was mir allerdings auch erst 2 Wochen später wieder eingefallen ist. Eigentlich habe ich es nur gemerkt da ich Bilder von meiner Speicherkarte in einem Photoordner bei StudiVZ bei jemand anderem gesehen habe. Da wurde ich etwas stutzig und habe mal nachgefragt ob die Kamera mit der die Bilder gemacht worden sind vielleicht meine sein könnten. Und siehe da: Sie ist wieder da. Jetzt muss ich sie nur noch abholen. Ich vermisse sie so. *demAutorrollteeineriesigeTräneüberseinGesicht*

Tag 3

Nach einigen erholsamen Stunden Schlaf ging es ein wenig in die Stadt. Bißchen Sightseeing, bißchen shoppen, bißchen quatschen, bißchen rumalbern. Gegen Abend sind wir dann in eine lecker Sushi Bar und haben uns den Magen vollgehauen. War sehr lecker, kann man nichts gegen sagen. Und wesentlich günstiger als vergleichbare Sachen in Nordrhein- Westfalen. Abends ging es zusammen mit Marcus, einem Freund von Chris ins Schwuz, ein schwul lesbischer Club. Ich fands okay. Nichts außergewöhnliches

Tag 4

Heute ist ganz spontan ein anderer Freund von mir und Christopher nach Berlin gekommen und hat uns an der Partyfront Gesellschaft geleistet. Dennis aus Frankfurt. Nach einem Abstecher auf die Museumsinsel und dem Brandenburger Tor (Photosession wird bald nachgereicht) wurde zu Hause mit Hilfe eines Trinkspielchens ordentlich vorgeglüht. Abends ging es dann in den Geburtstagsclub Schrägstrich Irrenhaus. Ich muss sagen dass mir der Club sehr gut gefallen hat. Besonders die Bediensteten machten einen sehr lockeren Eindruck. Was vielleicht daran gelegen haben könnte dass es sich um dicke Transvestiten, Drag Queens und rosa Plüschbunnys mit Haribo Tabletts gehandelt hat.

Jedenfalls war die Musik ganz gut und die Stimmung ausgelassen. Dort habe ich sogar mehrere alte Bekannte wieder getroffen. Einmal den Thorsten, den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, und einen anderen Bekannten aus meiner Würzburger Zeit, nämlich den Sebastian. Wie klein die Welt ist und wie groß die Freude wenn man sich ganz zufällig nach Jahren auf der Tanzfläche über den Weg läuft. In einer fremden Stadt in einem fremden Club. Ein Hauch Freiheit.

Ein Hauch Freiheit ist es auch wenn man mitten in der Nacht frischen Sonntagskuchen in Prenzlauer Berg genießen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Tag 5

Nach wiederrum sehr kurzem Schlaf ging es morgens direkt zu meiner Cousine nach Berlin Pankow. Wir waren dort zum Kochen verabredet. Leider bin ich zu spät gekommen und habe natürlich auch mein Gastgeschenk total vergessen, was mir im Nachhinein doch sehr peinlich gewesen ist. Zumal wir im Verlaufe des Nachmittags noch darüber gesprochen haben. Wir haben leckere Pulenta (Gemüsegrieß mit Kräutern) mit Rotwein Sahne Sauce hingezaubert. Als Hauptspeise gab es Rosmarin Kartoffeln mit Oliven, Porree und Kräutern und marinierten Seeteufel mit Chillschoten und Koreander. Ich hoffe ich werfe bei den ganzen Gewürzen nicht alles durcheinander. Als Nachspeise gab es gekühlte Zitronencreme. Sehr lecker. Ich würde mich nicht wundern wenn ich in den paar Tagen Berlin 5 kg zugenommen hätte. Es kommt ja nicht von irgendwo.

An meinem letzten Abend ging es dann um 01 Uhr Nachts los ins neue GMF in die 15. Etage eines Hochhauses am Alexanderplatz. Coole Location, allerdings so voll dass man sich kaum bewegen konnte. Zudem war die Musik so laut dass man sich nicht unterhalten konnte und man sich bei gewissen Tönen die Ohren zuhalten musste. Hätte gerne einen Freund getroffen, allerdings hatte ich blöderweise mein Handy vergessen. An sonsten ganz cool gemacht. Leider hab ich natürlich meine Nummer für meine Jacke verloren und durfte dann für 5 € selber danach suchen. Ich bin so ein Trottel. Aber nunja.

Kaum zu Hause ging es dann auch schon wieder los in Richtung Messegelände wo meine Rückfahrtgelegenheit auf mich wartete. Ich schwöre hiermit feierlich dass ich so eine Aktion nie wieder machen werde. Die folgenden 10 Stunden Autofahrt (Stau mit eingerechnet) waren der blanke Horror. Vor allem wenn der Fahrer unbedingt die ganze Zeit mit einem sprechen möchte um nicht selber einzuschlafen. Im Verlaufe des Tages habe ich ziemlichen Schnupfen bekommen gefolgt von genereller Schlapperitis. Ich war froh endlich gegen 19 Uhr die Tür meiner WG aufzumachen um anschließend ins Bett zu fallen. Eigentlich bräuchte ich jetzt Urlaub vom Urlaub.